Samstag, 8. November 2014

*Stars and Stripes Geburtstagstorte*

♫ O say can you see, by the dawn's early light 



Vorsicht: Es könnte durchaus sein, dass dieser Post etwas länger wird :)

Diese Motivtorte im USA-Flaggen Look habe ich dem lieben Max zu seinem 20. Geburtstag gemacht. Er hat sich von all seinen Gästen Geld für seine anstehende Amerikareise gewünscht, da nur Geld schenken nicht so mein Ding ist, habe ich mir noch diese Torte für ihn ausgedacht. 

Ich habe insgesamt 3 Tage an der Torte gearbeitet. Vom Backen des Biskuitteiges über das Einstreichen mit Ganache bis hin zum Eindecken der Torte mit Fondant. 

Ich habe mir überlegt, dass ich diese Torte als Anlass nehmen möchte um einmal von Anfang bis Ende zu beschreiben, wie eine Motivtorte entsteht. Auch wenn ich selbst noch ganz viel üben muss und ich mich hier auch das erste Mal an eine zweistöckige Torte herangetraut habe, bin doch ein bisschen stolz, dass am Ende wenigstens ein heiles Gesamtwerk entstanden ist, denn die Torte musste auch noch den Transport im Auto überstehen (da war sie aber noch nicht gestapelt!).

Also, die beiden Torten (20cm und 26cm) bestehen im Inneren aus einem Schoko-Biskuitteig, der mit einer Tiramisu-Creme gefüllt wurde und anschließend mit einer Zartbitterganache eingestrichen wurde. Zum Schluss wurden beide Torten mit Fondant eingedeckt und mit Streifen und Sternen, sowie dem Fotoaufleger verziert. 


Tag 1

Ich habe das Rezept für den Biskuitteig zweimal gebacken. Einmal für die 26cm Springform und dann nochmal die gleiche Menge, die ich dann aufgeteilt habe für einmal die 20cm Form und eine 22cm Form (den 22cm Kuchen habe ich auch mit Creme gefüllt und mit ins Büro genommen). Sonst einfach die Hälfte des Rezepts nehmen für lediglich eine 20cm Form. 

Hier das Standardrezept für eine 26cm Form:

6 Eier (Größe M)
1 Prise Salz
200 g Zucker
100 g Mehl
1 TL Backpulver
100 g Speisestärke
25 g Kakaopulver (wer einen hellen Biskuit haben möchte, ersetzt das Kakaopulver durch Vanille-Puddingpulver)

Backofen auf 200° C Ober-/ Unterhitze vorheizen.

Springformboden mit Backpapier auslegen und Rahmen darumspannen. Überstehendes Backpapier rundrum abschneiden. Rand nicht einfetten!!!! Ich habe zusätzlich mit der "Isoliermethode" gebacken. Die dient dazu, dass der Teig schön gleichmäßig hoch backt. Hierzu nimmt man ein Stück Alufolie, das einmal um die Springform herumpasst und legt es auf der Arbeitsfläche aus. Dann nimmt man Küchenpapier, macht es nass und drückt es aus. Die feuchten Tücher werden nun nebeneinander auf die ausgelegte Alufolie gelegt, bis diese der Länge nach mit einer Reihe Tüchern bedeckt ist. Nun schlägt man die Folie mit den Tüchern von der langen Seite her ein und zwar so, dass ein Streifen entsteht, der so hoch ist wie der Springformrand. Diesen Streifen legt man dann um den Springformrand und befestigt die Enden mit einer Haarklammer/-nadel.

Eier trennen. Eiweiße mit der Prise Salz steif schlagen. Zucker nach und nach einrieseln lassen. Zu einer glänzenden Masse rühren. Eigelbe einzeln nacheinander unterrühren. Die Masse sollte nun schön Volumen haben. Mehl mit dem Backpulver, der Speisestärke und dem Kakaopulver mischen und darüber sieben. Alles vorsichtig unterheben. 

Den Teig in die vorbereitete Backform geben und glatt streichen. Im vorgeheizten Backofen ungefähr 30 Minuten backen. Stäbchenprobe machen!

Den zweiten Biskuit (20cm) genauso backen, aber darauf achten, dass die Backzeit sich verkürzt. 

Die fertigen Biskuits etwa 5-10 Minuten in der Form abkühlen lassen und dann aus der Springform lösen.  

Jeden Boden auf ein Geschirrhandtuch stürzen und Backpapier vorsichtig abziehen. Böden komplett mit den Handtüchern einwickeln und über Nacht komplett erkalten lassen.



Tag 2

Heute stellen wir die Ganache her. Hierfür brauchen wir:

300 g Sahne
600 g Zartbitterschokolade

Schokolade in Stücke brechen und in eine Schüssel geben. Sahne aufkochen und über die Schokolade gießen. Die Schokolade komplett mit der Sahne bedecken. Kurz warten und dann in kreisenden Bewegungen in der Mitte der Schüssel beginnen zu rühren, bis die Masse emulgiert, dann kann großzügiger verrührt werden, bis die Schokolade komplett geschmolzen ist. Frischhaltefolie direkt auf die noch warme Masse legen und bei Raumtemperatur abkühlen lassen.


Als nächstes wird die Tränke für die Böden hergestellt. 

100 ml Milch
1 EL Zucker
1 Tasse Espresso, abgekühlt
2-3 EL Amaretto

Milch mit dem Zucker aufkochen lassen, kalten Espresso und Amaretto dazugeben und beiseite stellen. 

Beide Biskuitböden zweimal waagrecht durchschneiden, sodass jeweils 3 Böden entstehen. Nun einen der größeren Böden auf die Tortenplatte setzen, auf der der Kuchen später auch serviert werden soll (muss in den Kühlschrank passen!!!) und einen Tortenring darum stellen. 

Jetzt fehlt nur noch die Creme, hierfür brauchen wir:

1-stöckige Torte
 2-stöckige Torte


 250 g Mascarpone
 375 g Mascarpone
 250 g Quark
 375 g Quark
 60 g Zucker
 90 g Zucker
 1 Pck. Vanillezucker
 1 1/2 Pck. Vanillezucker
 2 - 3 EL Amaretto
 3 - 4 EL Amaretto
 600 ml Sahne + 2 EL Sahnesteif
 900 ml Sahne + 3 EL Sahnesteif


Mascarpone, Quark, Zucker und Vanillezucker solange zu einer cremigen Masse verrühren, bis sich der Zucker ganz aufgelöst hat. Die Sahne mit dem Sahnesteif steif schlagen und unter die Quarkmasse heben. Amaretto und Espresso (kalt!) dazu geben und unterheben. 

Jetzt tränkt ihr den vorbereiteten Tortenboden mit der Tränke und streicht anschließend ca. 2,5cm dick Creme darauf. Nun legt ihr den nächsten Boden drauf und verfahrt genauso. Tränke, Creme und den letzten Boden. Diese erste Torte wandert nun in den Kühlschrank.

Mit dem kleineren Biskuit verfahren wir genauso, nur dass wir den ersten Boden auf ein Cake Board legen müssen. Das ist eine dünne, feste und stabile Kartonplatte, die den gleichen Durchmesser wie der Kuchen hat. Auf die Platte streichen wir ein kleines bisschen Ganache, als "Kleber" für den Tortenboden. Der Boden wird mitsamt Cake Board auf einem Küchenschneidebrett platziert (muss in den Kühlschrank passen!). Jetzt wird wieder ein Tortenring um den Boden gelegt. Dann gilt wieder: Tränke, Creme, nächster Boden, Tränke, Creme, letzter Boden. Ab in den Kühlschrank. 

Die beiden Torten müssen nun mindestens 2 Stunden im Kühlschrank fest werden. 

Nach der Kühlzeit müssen die beiden Torten mit Ganache eingestrichen werden. Hierzu die Ganache noch einmal kurz mit dem Handrührgerät aufschlagen. 

Die große Torte aus dem Kühlschrank nehmen und vorsichtig den Tortenring entfernen. Backpapierstreifen unter die Torte schieben um die Tortenplatte sauber zu halten. 

Nun mit einer Teigkarte oder einem Teigschaber sowohl den Rand als auch die Oberfläche der Torte mit Ganache einstreichen, bis die Torte schön glatt und gleichmäßig aussieht. Dies kann in mehreren Durchgängen geschehen, zwischen denen die Torte immer wieder kurz in den Kühlschrank kommt. Der erste Durchgang dient dem Binden der Krümel. Danach kann die zweite Schicht leichter aufgetragen werden. Sobald ihr zufrieden seid, die Backpapierstreifen vorsichtig entfernen und die Torte über Nacht kühl stellen.

Genauso verfahren wir mit der kleinen Torte. 


Tag 3

Heute werden die beiden Torten mit Fondant eingedeckt und mit Streifen und Sternen dekoriert. 

Meinen blauen und roten Fondant habe ich selbst gemacht (hier das Rezeptvideo: Marshmallow Fondant). Der weiße ist gekauft (Firma Städter).

Für das Eindecken mit Fondant benötigt man neben Fondant: Palmin Soft zum Einfetten der Hände, Pastenfarben zum Einfärben von weißem Fondant, Bäckerstärke (oder ein Puderzucker-Stärke-Gemisch) zum Ausrollen, Zuckerkleber, sowie einen großen Ausrollstab. 

Eine kleine Anleitung zum Eindecken von Torten gibt es hier: Torte mit Fondant eindecken

Für die roten Streifen habe ich roten Fondant ausgerollt und gleichbreite Streifen geschnitten, die ich mit etwas Zuckerkleber auf die mit weißem Fondant eingedeckte Torte geklebt habe. 

Für die weißen Sterne, habe ich etwas weißen Fondant ausgerollt und mit einem Sternausstecher Sterne ausgestochen, die ich dann mit etwas Zuckerkleber auf die mit blauem Fondant eingedeckte Torte geklebt habe. 

Anschließend habe ich noch den essbaren Fotoaufleger obendrauf geklebt. 

Bis zur Geburtstagsfeier habe ich die beiden Torten im Külschrank aufbewahrt. Am Tag der Feier musste ich die Torte dann noch zusammensetzen. Damit die untere Torte nicht unter dem Gewicht der kleinen Torte leidet, muss diese mit Lollistielen stabilisiert werden. 

Hierzu habe ich einen Lollistiel in die Mitte der großen Torte gesteckt und die Höhe der Torte am Lollistiel markiert um ihn nachher an der Markierung so zu kürzen, dass er die gleiche Höhe wie die Torte hat. Dieser erste Stiel diente dann als Maß für weitere 6 Stiele, die ich dann großzügig um die Mitte der großen Torte angeordnet habe, man sollte darauf achten, dass alle Stiele hinterher von der kleinen Torte bedeckt werden. So konnte ich die kleinere Torte auf der große platzieren, ohne dass diese unter dem Gewicht der kleinen Torte nachgibt.


Der Aufwand hat sich definitiv gelohnt, das Geburtstagskind hat sich gefreut!!!



Ich hoffe euch hat dieser Post gefallen, auch wenn er leider etwas lang geworden ist. 

Habt alle ein schönes Wochenende!

Eure Madeline